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Pfarrer Kurt Bendler verabschiedet sich mit einer packenden Predigt

„Wir haben keine Angst, sonst sind wir keine Christenmenschen“

H.Wiegers

Nach fast 40 Jahren im Pfarrdienst wurde der Armsheimer Pfarrer mit einem sehr gut besuchten Festgottesdienst verabschiedet. Propst Dr. Klaus-Volker Schütz würdigte ihn u. a. mit den Worten: "Sie haben Gemeinde überzeugend gelebt."

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Zum Abschied rief er seine Gemeindeglieder in einer mitreißenden Predigt auf, getrost und unverzagt zu sein: „Zieht euch nicht zurück. Macht es anders als Menschenrechtsverächter, Miesmacher, Rassisten und Freiheitsfeinde, die zu allen Zeiten ­– auch in unserer – frech ihr Haupt erheben. Wir haben keine Angst und wir brauchen auch niemandem Angst zu machen, sonst sind wir keine Christenmenschen“. Pfarrer Kurt Bendler, seit 30 Jahren Seelsorger der evangelischen Kirchengemeinden Armsheim und Bornheim, richtete bei seiner Verabschiedung nach insgesamt fast 40-jährigem Pfarrdienst den Blick nach vorn. Bescheiden betonte er, dass er als 27. Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Armsheims nur einer in der Reihe von vielen sei und dass viel bedeutsamer als der Abschied eines Einzelnen die Perspektive sei, „dass hier das Evangelium weiter verkündigt wird; dass Gott vor und über allem in Geschichte und Gegenwart die Freiheit der Menschen will“. Und weil dies für ihn auch die innere Freiheit als Berufener bedeute, lasse es ihn auch an diesem Tag ganz gelassen seine Beauftragung zurückgeben. „Ich gebe die mir übertragene Verantwortung zurück voller Zuversicht, dass meine Kirche einen anderen Diener bzw. eine andere Dienerin des Wortes hierher senden will. Denn Menschen brauchen die Erzählungen über Nächstenliebe, über die Barmherzigkeit Gottes und einen Glauben, der hilft quer zu denken und neue Wege zu wagen.“ Machtvoll waren die Worte Bendlers, der in der bis auf den letzten Platz gefüllten evangelischen Kirche Armsheim predigte. Dass Bendler in seiner Amtszeit viel bewegt hat, das belegten nicht nur die mehr als 450 Gottesdienstbesucherinnen und -besucher jeden Alters, das unterstrich auch der Propst für Rheinhessen und das Nassauer Land, Dr. Klaus-Volker Schütz mit den Worten: „Sie haben Gemeinde überzeugend gelebt in hellen und in dunklen Tagen“. Er erinnerte an die Worte von Bendlers Vorgesetzten, der Alzeyer Dekanin Susanne Schmuck-Schätzel, die stets gesagt habe „Pfarrer Bendler macht das schon“, und da wusste man schon, so Propst Schütz, „dass das klappt“. Bendler habe in seinen Gemeinden viele kulturelle und theologische Impulse gesetzt, sich auch für das Erinnern an die jüdische Vergangenheit in seiner Wahlheimat Rheinhessen engagiert. Der Propst dankte aber nicht nur Pfarrer Kurt Bendler für sein großes Engagement, sein Dank galt auch der Ehefrau Bendlers, Elfriede, die den Dienst ihres Mannes, u. a. als Gemeindesekretärin, Lektorin und im Ehrenamt, mitgetragen und auch durch eigene Impulse bereichert habe. „Zweien, die ein Team gewesen sind, danken wir“, erklärte Schütz, „Das Alles macht es nicht leicht, sie ziehen zu lassen. Was sie geleistet hat, wird bleiben. Möge Gott sie in eine neue Weite führen“. Der musikalisch von den evangelischen Kirchenchören von Wallertheim und Armsheim, dem evangelische Posaunenchor Armsheim, der Sopranistin Marina Luks und den Organistinnen Sofie und Doris Bender sowie dem Organisten Dr. Krystian Skoczowski gestaltete Gottesdienst endete mit dem vom evangelischen Posaunenchor Armsheim vorgetragenen „Abendstimmung“ von Eric Mankel. Anschließend sah man unzählige Menschen, Gemeindeglieder, Freunde, Verwandte und viele weitere Kollegen und Weggefährten Bendlers, von der Kirche in die sehr gut gefüllte Armsheimer Wiesbachtalhalle gehen, wo noch eine Festversammlung mit zahlreichen Ansprachen auch von kommunaler Seite stattfand.

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