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Dekanatssynode berät über regionale Zusammenarbeit und Pfarrstellenbemessung

Weichen für die Zukunft gestellt

B.Leone

Ganz im Zeichen des Umbruchs und der Neuerung stand die 4. Tagung der 1. Synode des Evangelischen Dekanates Ingelheim-Oppenheim in Schwabsburg.

H.Wiegers

Ganz im Zeichen des Umbruchs und der Neuerung stand die 4. Tagung der 1. Synode des Evangelischen Dekanates Ingelheim-Oppenheim in Schwabsburg. Dekan Olliver Zobel warf mit den 70 Synodalen einen Blick in die Zukunft der Organisation und Zusammenarbeit des 42 Kirchengemeinden umfassenden Dekanates. Immerhin deckt die am 1.1.2019 durch die Fusion der Dekanate Ingelheim und Oppenheim entstandene kirchliche Verwaltungseinheit, so Zobel, mittlerweile fast den ganzen Landkreis Mainz-Bingen ab.

„Weil aber auch überschaubare Größe notwendig ist“, so Zobel, werden die monatlichen Dekanatskonferenzen der PfarrerInnen und hauptamtlich Mitarbeitenden des Dekanates im kommenden Jahr im Wechsel mit den Gesamtkonferenzen als regionale Teilkonferenzen stattfinden. Dazu beschloss der Dekanatssynodalvorstand auf Vorschlag einer Arbeitsgruppe, die Gemeinden des Dekanates in fünf Regionen zusammenzufassen. Die Aufteilung in Regionen soll nicht nur ein intensiveres Zusammenarbeiten der Gemeinden bewirken, sondern auch, so der Dekan, „den Blick über den Tellerrand befördern“. Ob sich diese Aufteilung auch in der Praxis bewährt, soll erst mal im kommenden Jahr getestet und im Dezember 2020 rückblickend betrachtet werden.

Ein zweiter wichtiger Tagesordnungspunkt des Abends war die Pfarrstellenbemessung, die von der Synode der Landeskirche angesichts sinkender Kirchenmitgliederzahlen bereits 2017 beschlossen und in deren Verlauf landeskirchenweit bis 2024 100 Pfarrstellen wegfallen sollen. Auch im Dekanat Ingelheim-Oppenheim müssen bis 2024 zwei Pfarrstellen gekürzt werden.

In einer engagierten Debatte diskutierte die Dekanatssynode die eingegangenen Anträge zu dem Vorschlag, den der Dekanatssynodalvorstand zur Pfarrstellenbemessung gemacht hat und der in seinen Grundzügen der Synode auf der letzten Sitzung vorgestellt worden war. Mehrere Gemeinden hatten eine Verschiebung der Pfarrstellenbemessung beantragt, eine weitere Gemeinde veränderte Parameter und in einem zweiten Antrag eine Veränderung des Vorschlages des Dekanatssynodalvorstandes vorgeschlagen. In mehreren geheimen Abstimmungen fanden die Änderungsanträge letztlich keine Mehrheit, so dass am Ende das vorgeschlagene Konzept des Dekanatssynodalvorstandes zur Pfarrstellenbemessung mit deutlicher Mehrheit angenommen wurde.

Dies sieht Kürzungen in 5 Kirchengemeinden um eine halbe Pfarrstelle vor und die Erhöhung einer Pfarrstelle um eine 0,5 Pfarrstelle. Die Umsetzung wird in zwei Runden zum 31.12.2022 und zum 31.12.2024 geschehen. Der Dekanatssynodalvorstand wird dazu in den nächsten Wochen die Gespräche mit den betroffenen Kirchenvorständen weiterführen, um die Umsetzung vorzubereiten. Auch stehen in den betroffenen Regionen Gespräche mit den umliegenden Gemeinden an, um die Arbeit möglicherweise neu zu verteilen und so die betroffenen Kirchengemeinden zu unterstützen.

Schließlich dankte Präses Richter den Mitgliedern der Synode für die engagierte und sachliche Debatte, die gewiss nicht einfach war. Das Dekanat muss Kürzungen vornehmen, die nicht durch fehlende Arbeit oder Desinteresse der Menschen provoziert wurden, sondern durch den Rückgang der Mitglieder und der Ressourcen – sowohl auf der Ebene der Kirchengemeinden, der Dekanate und der Landeskirche. Dekan Zobel erinnerte zum Abschluss an den Aufbruch von Abraham und Sara in ein unbekanntes Land und der Zusage Gottes, sie dabei zu begleiten. Mit der Bitte um diese Begleitung im Schlusssegen ging diese entscheidende Dekanatssynode zu Ende.

 

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