AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

Dekanatssynode

Unser Kreuz ist bunt

© Peter Bongard / fundus.ekhn.deMan sieht auf Hände, die einen orangenen Abstimmzettel haltenDie Synodalen stimmen per Handzeichen ab

44 Synodale aus 34 Kirchengemeinden kamen in Horchheim zu ihrer halbjährlichen Tagung zusammen. Damit war das Gremium von insgesamt 67 gewählten oder berufenen Vertreter:innen knapp beschlussfähig. Eines der Schwerpunktthemen war die Gefährdung der Demokratie durch das Erstarken der AfD und eine daraus hervorgegangene Resolution für Menschenwürde und Demokratie. Ferner wurde Giuliano Mameli für 20 Jahre Dienst in der EKHN geehrt. Weitere Themen waren die Organisation von Kirchenasyl im Dekanat sowie die Gemeinwesenorientierung im Nachbarschaftsraum.

Einstimmiges Votum gegen Diskriminierung
„Wir müssen unsere kirchlichen und demokratischen Werte verteidigen. Lasst und dabei dem Rat des Apostel Paulus aus dem Brief an die Epheser folgen und in Demut, Sanftmut und Geduld handeln“, so Dekanin Jutta Herbert. Die Sorge um Menschenwürde und Demokratie beschäftigt dieser Tage viele Menschen und war auch während der Dekanatssynode ein gewichtiges Thema. Einstimmig beschlossen die Mitglieder dieses Gremiums, sich einer Resolution des Evangelischen Dekanats Vorderer Odenwald anzuschließen, die sich „gegen Antisemitismus in unserem Land, gegen Diskriminierung von Andersdenkenden und Andersglaubenden, Menschen anderer sexueller Orientierung und Menschen mit Behinderung“ richtet. Die Resolution im Wortlaut findet sich unter ekhn.link/BP3HFX.

Der frühere Präses der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und Mitglied im Kirchenvorstand der Wormser Magnusgemeinde, Dr. Ulrich Oelschläger, fand deutliche Worte: „Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland stellt in seiner Präambel und seinem unveränderbaren Artikel 1 alles politische Handeln im ‚Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen‘ unter die Achtung der Würde aller Menschen. Die Verbindlichkeit dieser Werte sind für den Christen durch das Zeugnis der Heiligen Schrift verstärkt (siehe 3. Mose 19,34 u. Gal. 3,28). Deshalb kann für den Christen eine rechtsextreme Partei wie die AfD mit ihren Gedanken zur sogenannten ‚Remigration‘, mit ihrer Relativierung und Verharmlosung der nationalsozialistischen Vergangenheit sowie ihrem Nationalismus und distanzierten Verhältnis zu einem Vereinten Europa keine Alternative sein. Auch der Wille, in einem vereinten Europa dem Frieden zu dienen, wie er in der Präambel des Grundgesetzes Ausdruck findet, entspricht unseren christlichen Werten. Deshalb bin ich froh, dass unsere Dekanatssynode einstimmig die Initiative der Dekanatssynode Vorderer Odenwald unterstützt hat.“

Dekanatskantor für 20 Jahre Dienst geehrt
„Schön, Sie bei uns zu haben“, wandte sich Dekanin Jutta Herbert an Dekanatskantor Giuliano Mameli und brachte damit ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass der erfahrene Musiker seit dem 1. Januar seinen Dienst im Evangelischen Dekanat Worms-Wonnegau versieht. Im Rahmen der Synodentagung wurde Mameli für seine 20-jährige Tätigkeit in der hessen-nassauischen Landeskirche geehrt.

Susanne Talmon referiert über „Kirche mittendrin“
„Gutes Leben für alle vor Ort mitgestalten, darum geht es bei Gemeinwesenorientierung“, so Susanne Talmon vom Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN. Mit ihrem Vortrag führte sie den Synodalen vor Augen, dass Kirche vor Ort soziale Verantwortung übernehmen müsse, wenn im Rahmen des Transformationsprozesses ekhn2030 die Kirchengemeinden nun zusammenrücken – auch wenn es sich dabei nicht immer um „Liebesheiraten“ handle. So solle man etwa Gebäude mit anderen gemeinsam nutzen und die eigenen Gebäude zur Verfügung stellen oder bei anderen „einziehen“.

Schulamtsdirektor Weick stellt sich vor
Seit August 2023 leitet Christoph Weich das kirchliche Schulamt im Mainz, nun stellte er sich der Wormser Dekanatssynode vor. Weick war zuletzt als Pfarrer im Schuldienst und Schulseelsorger an der Henry-Benrath-Schule in Friedberg/Hessen tätig. Zuvor war er Gemeindepfarrer der Kirchengemeinden Rod an der Weil, Emmershausen und Gemünden. Weick sprach sich vor der Synode dafür aus, die Bereiche Kirchengemeinde und Schule stärker zu verbinden. Schulpfarrer:innen aber auch Religionslehrer:innen sollten von Dekanat und Gemeinden „einladend und integrierend in den Blick genommen werden“. Er appellierte an die Synodalen, dass „jemand aufmerksam und ansprechbar für das Kollegium im Schuldienst“ sein und deren Sprachrohr sein solle. Die Person müsse sich außerdem für die Verzahnung zwischen den genannten Parteien einsetzen. Bei der anschließenden Wahl für eine:n Beauftragte:n zur Koordinierung und Verbindung von schulischer und kirchlicher religionspädagogischer Arbeit schlug der Dekanatssynodalvorstand Schulpfarrer Arne Polzer vor, der von der Synode dann auch einstimmig gewählt wurde. Polzer ist seit Beginn des Schuljahres 2023/24 an der Berufsbildenden Schule für Wirtschaft in Worms tätig. Zuvor war der 54-Jährige fast 20 Jahre Seelsorger der Evangelischen Kirchengemeinden Nordheim und Biblis.

Kirchenasyl im Dekanat
Ökumenepfarrerin Dr. Erika Mohri wandte sich mit der Bitte an die Synodalen, sich in ihren Gemeinden intensiver mit der sozialen Aufgabe des Kirchenasyls zu befassen. Im vergangenen Jahr habe sie drei Anfragen auf Kirchenasyl ablehnen müssen, weil kein passender Ort gefunden wurde. Daher bat sie darum, dass in jeder Gemeinde nach einem geeigneten Ort für ein Kirchenasyl gesucht und ein Ansprechpartner festgelegt werde. Zudem regte Mohri eine dekanatsweite Kollekte für diesen Zweck an, die einmal im Jahr erhoben werden solle.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top