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Sonnenkraft für die Zukunft

Gregor Starosczyk-GerlachKinder, Eltern und Erzieher freuen sich über die Solarpanels in der Kita im Münchfeld

Wie wichtig Nachhaltigkeit ist, vor allem in Zeiten der Klimakrise und Ressourcenknappheit, wird praktisch erlebbar in der Kindertagesstätte der evangelischen Auferstehungsgemeinde. Dazu leisten künftig auch die neuen Solarmodule auf dem Dach der Kita einen Beitrag.

„Zwischen Erde und Himmel“, passend zum Lied des christlichen Mainzer Liedermachers Manfred Siebald, haben nun auch zwei Solarmodule ihren Platz. Gut sichtbar wurden sie in Richtung des Innenhofs installiert, der auch gern für Feste und Veranstaltungen im Kita- und Gemeindeleben genutzt wird. So sehen Kleine und Große quasi täglich, dass sie vor Ort etwas dazu beitragen können. Das freut auch Kita-Leiterin Judith Schröder und ihr Team. Für sie sind die Solarmodule nicht nur ein Baustein zur ökologischen Energiegewinnung, sondern auch Teil eines pädagogischen Konzepts, das Nachhaltigkeit greifbar und erlebbar macht.

Mit einer kleinen Feier wurden die Module offiziell in Betrieb genommen. Symbolisch wurde ein grünes Band durchgeschnitten, passend zum Anlass sangen die Kinder fröhliche Lieder zur Sonne. Die strahlte dazu vom Himmel – was jedoch nicht immer für Freude sorgt. An sehr warmen Sommertagen heizen sich auch die Räume der Kita stark auf. Das macht den Betrieb einer Klimaanlage notwendig, wofür möglichst kein Strom aus Öl, Gas oder Kohle genutzt werden soll. „Doch es geht uns nicht nur darum, selbst Strom zu erzeugen, sondern den Kindern auch die Bedeutung nachhaltiger Energien im Alltag zu vermitteln“, betont Judith Schröder.

Ein Messgerät soll künftig zeigen, wie viel Strom durch die neuen Solarpanels produziert wird. Schätzungsweise 20 Glühbirnen, je nach Leistung, lassen sich über eine Platte zum Leuchten bringen. Auch Ortsvorsteherin Christin Sauer verdeutlichte die Dringlichkeit solcher Projekte, im Hinblick auf den Klimawandel. „Es reicht nicht, Nachhaltigkeit nur als nettes Extra zu sehen. Es ist notwendig, dass wir jetzt handeln“, betonte sie. „Für die junge Generation sind nicht nur schöne Erlebnisse in der Kindheit wichtig, sondern auch eine lebenswerte Zukunft.“

Für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt macht sich auch die „Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz“ stark, von der die Solarpanels gespendet wurden. Die Physikerin Dr. Doris Vollmer, die sich seit Jahren mit der Gemeinde verbunden fühlt und in der Initiative „Scientists for Future Mainz-Wiesbaden“ engagiert, setzte sich für den Antrag ein. Ziel ist es Bildungsarbeit und konkrete Klimaschutzmaßnahmen zu verbinden. Anschaulich erklärte sie, welch dramatische Folgen steigende Temperaturen haben, und verglich dies mit einem brennenden Haus: Dann sollte man schnell handeln statt debattieren.

Die neuen Solarmodule fügen sich in das bestehende Nachhaltigkeitskonzept der Kita ein. Seit Jahren wird großer Wert darauf gelegt, Kindern und Eltern durch aktive Teilhabe die Bedeutung eines nachhaltigen Lebensstils näherzubringen. Regelmäßige Naturausflüge gehören ebenso dazu wie das Projekt „Teller statt Tonne“, bei dem Kinder lernen, Lebensmittel zu schätzen. So kochen sie Marmelade aus Früchten ein, die sonst im Müll gelandet wären. In Kooperation mit der Organisation Foodsharing betreibt die Kita zudem einen „Fairteiler-Schrank“, in dem Lebensmittel, die noch genießbar sind, gratis an alle Interessierten abgegeben werden.

Ein weiteres wichtiges Ziel der Kita ist es, Ressourcen zu schonen und den Alltag so plastikfrei wie möglich zu gestalten. Daher wird hier nicht nur auf Plastikflaschen und deren Transport verzichtet, sondern auch auf Frischhaltefolie zum Abdecken. Bei Kita- und Gemeindefesten kommt nun nachhaltiges Bambusgeschirr zum Einsatz. Die nächste große Feier ist auch schon im Blick: Das 60-jährige Bestehen der Kita soll im Mai 2025 gefeiert werden. Als „Geschenk“ haben Judith Schröder und ihr Team einen Wunsch: „Die Kita hat noch reichlich Platz auf dem Dach, der für weitere Solarmodule genutzt werden könnte.“ Weitere Unterstützung durch Spenden ist daher willkommen, um das nachhaltige Energiekonzept der Kita auszubauen.

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