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Norina Mutzek, Pfarrerin der Binger Christuskirchengemeinde, geht in den Ruhestand

Rückblick auf ein vielfältiges, internationales und sehr ökumenisches Arbeitsleben

H. WiegersFast acht Jahre war die Evangelische Christuskirche Bingen-Büdesheim mit ihrem lichtdurchbrochenen, zeltartigen Kirchendach quasi das zweite Zuhause von Norina Mutzek. Nun geht sie in den Ruhestand.

Der Bibelvers, den sie für ihre Verabschiedung als Pfarrerin der Evangelischen Christuskirche in Bingen-Büdesheim ausgewählt hat, könnte auch das Motto für ihr bisheriges Berufsleben sein: „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Hebräer 13,14) Am 9. Januar 2022 wird Pfarrerin Norina Mutzek durch den Propst für Rheinhessen und Nassauer Land, Dr. Klaus-Volker Schütz, nun aus ihrem Dienst verabschiedet.

Der Bibelvers, den sie für ihre Verabschiedung als Pfarrerin der Evangelischen Christuskirche in Bingen-Büdesheim ausgewählt hat, könnte auch das Motto für ihr bisheriges Berufsleben sein: „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Hebräer 13,14) Pfarrerin Norina Mutzek war viel unterwegs im Laufe ihres Lebens. Ein gutes Drittel ihrer 35 Dienstjahre hat sie im Ausland – in Indien, Großbritannien und Afrika – verbracht und es sehr genossen. Am 9. Januar 2022 wird Pfarrerin Norina Mutzek durch den Propst für Rheinhessen und Nassauer Land, Dr. Klaus-Volker Schütz, nun aus ihrem Dienst verabschiedet.

6000 Kilometer langer Umzug nach Bingen-Büdesheim

Im Frühjahr 2014 kam die gebürtige Berlinerin mit einer vollen Stelle nach Bingen-Büdesheim. Die damals 58-Jährige hatte einen Umzug über 6000 km hinter sich, denn sie kehrte mit ihrer Familie nach über vierjährigem Aufenthalt in Westafrika als ökumenische Mitarbeiterin des Evangelischen Missionswerkes in Solidarität (EMS) in der Presbyterian Church of Ghana nach Deutschland zurück. Viel Zeit zum Akklimatisieren blieb ihr nicht, war 2014 doch „das“ Jubiläumsjahr für die Christuskirche. Die Gemeinde feierte nämlich den 50. Jahrestag der Einweihung ihres Gotteshauses mit angeschlossenem Gemeindezentrum. Und dann ging es auch gleich weiter mit der Außenrenovierung des Kirchenbaus, dem dann noch die unerwartet aufwändige Sanierung des Kirchturms folgte. Wichtiger Bestandteil ihres Arbeitsalltags der neuen Büdesheimer Pfarrerin ­– der noch die heutige Pfarrerin der Binger Johanneskirchengemeinde, Tanja Brinkhaus-Bauer, mit einer halben Stelle zur Seite stand  – war in den nun folgenden Jahren, neben den „alltäglichen“ Gottes- und Besuchsdiensten, den Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen, die Begleitung des evangelischen Kindergartens, die Zusammenarbeit mit der katholischen Kirchengemeinde, mit dem Altenheim „Haus Andreas“ und mit der Rhein-Nahe-Schule in Bingen-Büdesheim.

Ökumene vor Ort und weltweit ein wichtiges Anliegen

Besonders die Ökumene war der heute 63-jährigen Theologin ein wichtiges Anliegen. „Mit der katholischen Kirchengemeinde hatten wir hier vor Ort ein sehr gutes Miteinander“, erinnert sie sich, mit zahlreichen ökumenischen Gottesdiensten, dem Filmprojekt „Blaue Stunde“ oder der gemeinsamen Veranstaltung von Andachten und Spielenachmittagen im Seniorenheim ‚Haus Andreas‘“. Weil Norina Mutzek auch bei ihren Auslandsaufenthalten gut gelebte Ökumene erlebt hatte, unterstützte sie als Binger Gemeindepfarrerin auch die weltweite Ökumene. „So hat die Christuskirchengemeinde ein Trainingscenter für Menschen mit Beeinträchtigungen bei einem „Hühnerprojekt“ unterstützt“, berichtet sie.

Besonders bereichernd: Die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen

Aber die Seelsorge lag der stets freundlichen, in sich ruhenden Pfarrerin besonders am Herzen. Auch wenn die bürokratischen Aufgaben und Pflichten in Norina Mutzeks Arbeitsalltag als Pfarrerin mehr Raum einnahmen, als sie es sich 1986 bei ihrer Ordination hätte vorstellen können, so fand sie dennoch die Zeit, bei dem 2018 von dem Mitarbeitenden des Malteser Hospizdienstes, Dr. Claus Maywald, aufgebauten „Offenen Gesprächskreis für Trauernde“ in Bingen mitzuarbeiten. Lebenslang bereichert hat sie aber die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen. Schon in einer ihrer ersten Kirchengemeinden in Offenbach engagierte sie sich in einem ökumenischen Schulseelsorgeprojekt für Menschen mit Sprachbehinderungen und organisierte in Rüsselsheim ein Projekt mit dem Thema „Konfirmandenunterricht für Menschen mit Behinderungen“. Kein Wunder, dass sie das Sabbatjahr , das Pfarrerinnen und Pfarrern nach 10-jährigem  Pfarrdienst zusteht, vor wenigen Jahren dazu nutzte, in einer Tagesförderstätte der Diakonie in Bad Kreuznach mit Menschen mit schwerer Behinderung zu arbeiten. „Diese Arbeit“, erinnert sie sich, „hat mich bereichert, weil der Umgang mit diesen Menschen nicht nur offen und unkompliziert, sondern auch sehr herzlich ist. Das hat mir für meinen Glauben sehr viel gegeben.“ Im Ruhestand will sie deshalb auch nicht die Hände in den Schoß legen, sondern zeitweise wieder in einer Förderstätte der Diakonie mitarbeiten. Zunächst aber zieht es die auslandserprobte Pfarrerin in die Ferne. Im Herbst 2022 hofft sie, vertretungsweise für einige Monate wieder eine Auslandspfarrstelle übernehmen zu können, frei nach ihrem Lebensmotto „Wir haben keine bleibende Stadt ...“

Die Verabschiedung von Pfarrerin Norina Mutzek findet am 9. Januar 2022 um 15:00 Uhr in der Evangelischen Christuskirche in Bingen-Büdesheim (Dromersheimer Chaussee 1) statt. Die Gemeinde bittet um Anmeldung mit Namen, Adresse und Telefonnummer bis zum 3. Januar 2022 (Telefon: 06721/43060; E-Mail: christuskirchengemeinde.bingen@ekhn.de)

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