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Propst Schütz sieht in den Themen des Osterfestes Lebensthemen

"Ostern ist ein Hoffnungsfest"

H.Wiegers

Wie können wir schwierigen persönlichen Problemen und komplizierten Zeitfragen mit einer Haltung des Vertrauens und der Zuversicht begegnen – gerade jetzt? Lesen Sie, welche Antwort Propst Dr. Klaus-Volker Schütz auf diese Frage hat und welche Hoffnung uns auch in diesen schweren Zeiten Ostern geben kann.

Mit Achselzucken antwortet jeder Zweite bei einer Straßenumfrage zur Bedeutung des Osterfestes, die kürzlich im Fernsehen gezeigt worden ist. Eine repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts bestätigt, dass nur etwa fünfzig Prozent der Bundesbürger wissen, was der Sinn des Osterfestes ist. Aber damit nicht genug. Die Feiertage selbst sind ins Trudeln geraten. Mitternachtsshopping an Gründonnerstag, verkaufsoffene Sonntage – unsere Gesellschaft ist dabei, den Rhythmus von Arbeit und Freizeit, von Alltag und Fest zu verlieren. Die Pointe jedes Feiertages: dass er eben anders ist als das, was uns tagein, tagaus auf Trab hält.

Auch um Ostern rankt sich eine Kultur des Besonderen: Osterfeuer, Osterfrühstück, Osterspaziergang und die Feier der Auferstehung im Gottesdienst. Schauen Sie doch einmal bei Ihrer Kirchengemeinde vorbei. Sie werden vielfältige Angebote finden: klassische und moderne Feiern der Osternacht und des Ostermorgens, die mit Liebe vorbereitet sind, Angebote für Kinder, für Erwachsene und Familien, Bachkantaten, Jazz- und Gospelkonzerte und anderes mehr. Aber auch in unseren Lebensgemeinschaften und Familien gibt es ja Dinge, die unbedingt zum Osterfest gehören. In meinem Fall: selbstgemachte grüne Soße, Löwenzahnsalat und Bärlauchpesto – selbst gesucht, selbst angebaut, selbst gefunden. Ostern feiert das sich erneuernde Leben.

Die alten theologischen Themen des Osterfestes sind Lebensthemen für jeden von uns. Wie können wir uns in unserem Alltag so zurechtfinden, dass wir Sinn erfahren? Wie können wir schwierigen persönlichen Problemen und komplizierten Zeitfragen mit einer Haltung des Vertrauens und der Zuversicht begegnen – gerade jetzt? An Ostern feiern Christen in aller Welt, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Die Evangelisten berichten von den Frauen, die das leere Grab Jesu fanden und von einem Engel hörten: "Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier" (Markus 16,6). In den Lesungen wird das Leben des einzelnen hineingenommen in die Geschichte Gottes mit seiner Welt. Wir erinnern uns an die Schöpfung und an den Durchzug des Volkes Israel durch das Rote Meer – Texte, die von Gnade und Rettung erzählen. Ostern ist ein Hoffnungsfest. Es war es für die Menschen im Dreißigjährigen Krieg und in den Schützengräben der Weltkriege. Das leere Grab ist ein Ende, in dem ein heller Anfang verborgen liegt. Miteinander zu spüren: Wir sind zu lebendiger Hoffnung berufen. Zu einer Hoffnung, die nicht verloren gehen kann. Nicht in Gesundheit, nicht in Krankheit, nicht im Krieg, nicht in der Pandemie. Nicht im Leben, nicht im Tod. Das ist das Licht, das uns vom leeren Grab her leuchtet und in das wir getaucht und getauft sind. Auferstanden ist Christus, und das Leben siegt. „Irgendwas mit Jesus ... ?“ Ja, klar! Und ein Feiertag, ohne den wir ärmer wären. 

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