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In Zeiten von Corona will die Seelsorgerin zum Beispiel mit Spaziergängen ins Gespräch kommen

Mit dem Angebot „Pfarrerin To Go“ geht Bärbel Gnamm neue Wege

H.WiegersPfarrerin Gnamm an der Kirchentür des Groß-Winternheimer "Selztaldoms"

Ab 1. März ist die 41-jährige mit einer halben Stelle neue Pfarrerin der Kirchengemeinde Groß-Winternheim–Schwabenheim. Gemeinsame Spaziergänge gehören zu einem ihrer ersten Angebote in diesen Corona-Zeiten, die persönliche Kontakte so schwierig machen – die Seelsorgerin Gnamm ist sozusagen eine „Pfarrerin To Go“.

Sie ist gerne zu Fuß unterwegs. Hat mit ihrer Familie schon die rheinhessischen Hügellandschaft und die Dörfer rund um Groß-Winternheim und Schwabenheim erkundet. „Wenn wir vor die Tür gehen, sind wir sozusagen mitten in den Weinbergen“, schwärmt Bärbel Gnamm von ihrer neuen Wahlheimat. Ab 1. März ist die 41-jährige mit einer halben Stelle neue Pfarrerin der Kirchengemeinde Groß-Winternheim–Schwabenheim. Mit ihrer Familie, ihrem Mann Ruben Lainez, der bei Boehringer Ingelheim arbeitet, der 13-jährigen Stieftochter Lucia, Sohn Hans (4 Jahre) und Tochter Ana (1 Jahr), ist sie aber schon am 15. Januar 2021 ins Groß-Winternheimer Pfarrhaus eingezogen und fühlt sich hier sichtlich wohl. „Ich bin wahnsinnig gerne draußen. Im Gehen geht Vieles“, davon ist die Theologin überzeugt, „denn ein gemeinsamer Spaziergang ist eine gute Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen.“ Und so gehören gemeinsame Spaziergänge zu einem ihrer ersten Angebote in diesen Corona-Zeiten, die persönliche Kontakte so schwierig machen – die Seelsorgerin Gnamm ist sozusagen eine „Pfarrerin To Go“.

Von der Religionssoziologie zur Theologie

Bärbel Gnamm fühlt sich außerdem deshalb schon so wohl in ihrer neuen Heimat, weil sie in einem ähnlich dörflichen Umfeld, in der Kleinstadt Creglingen in Tauberfranken im äußersten Nordosten Baden-Württembergs, aufgewachsen ist. Nach wenigen Semestern Soziologie an der Universität Konstanz entschloss sich die junge Frau, ihrer Neigung zur Theologie nachzugeben, denn schon als Jugendliche war sie in ihrer Heimatgemeinde in der Kinder- und Jugendarbeit engagiert. „Während meines Soziologiestudium habe ich mich sehr viel mit Religionssoziologie beschäftigt. Irgendwann wollte ich dann wissen, was hinter der Theorie und den Zahlen steht.“ So studierte sie Theologie in Neuendettelsau, Basel, Berlin und Tübingen. Während ihres Vikariates in Wurmberg nahe Pforzheim war endgültig klar, dass der Pfarrberuf genau das richtige für sie war. „Das ist so ein toller Beruf, denn ich habe mit so vielen Menschen zu tun“, schwärmt sie und ergänzt, „Ich empfinde es als Geschenk, dass mir als Pfarrerin so ein Grundvertrauen entgegengebracht wird, dass ich in so viele Lebensgeschichten mit reingenommen werde.“

"Das Gemeindeleben auch mit veränderten Strukturen lebbar machen"

Als Pfarrerin der württembergischen Landeskirche, u. a. mit siebenjähriger Erfahrung als Gemeindepfarrerin in der Gesamtkirchengemeinde der Kreisstadt Ludwigsburg, war sie bereits Teil verschiedener Strukturprozesse der württembergischen Landeskirche, deren Ziel es war, mit kleiner werdenden Gemeinden und weniger Pfarrstellen kirchliches Leben gut zu gestalten. Auch in der Kirchengemeinde Groß-Winternheim–Schwabenheim wird es einen Umbruch geben, soll doch die derzeit noch ganze Pfarrstelle 2023 in eine halbe Stelle umgewandelt werden. „Uns steht ein Prozess bevor, der nicht einfach wird“, weiß Pfarrerin Gnamm aus Erfahrung, ist aber dennoch optimistisch: „Es geht mir darum, miteinander zu gestalten, damit Gemeindeleben auch mit veränderten Strukturen lebbar wird.“

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