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Landessynodale aus dem evangelischen Dekanat Nassauer Land über den Prozess ekhn2030

Kirchengebäude mit Leben füllen

Bernd-Christoph MaternFrank Puchtler

Als einerseits schmerzlichen, andererseits unvermeidlichen und sogar hoffnungsvollen Zukunftsprozess sehen die Landessynodalen aus dem evangelischen Dekanat Nassauer Land die Beratungen zum Prozess ekhn2030 in der Kirchensynode.

RHEIN-LAHN. (25. April 2021) Als einerseits schmerzlichen, andererseits unvermeidlichen und sogar hoffnungsvollen Zukunftsprozess sehen die Landessynodalen aus dem evangelischen Dekanat Nassauer Land die Beratungen zum Prozess ekhn2030 in der Kirchensynode. Hin- und hergerissen fühlt sich Pfarrerin Yvonne Fischer aus Friedland, gerade was die Reduzierung der Gebäude-Unterhaltung in den Gemeinden anbelangt. „Da muss von Ort zu Ort sehr genau abgewogen werden, welche Alternativen es als Versammlungsstätten gibt, um Gemeinschaft zu erhalten.“ Zentralismus sei da sicher kein Allheilmittel. Gerade in den ländlichen Gemeinden seien die Entfernungen größer als im städtischen Bereich. „Es wäre sehr schade und traurig, wenn dann Angebote wegfallen, nur weil eine Kirchengemeinde den nahe liegenden Treffpunkt nicht mehr unterhalten kann.“

Auf der anderen Seite sieht Fischer in den Überlegungen auch eine Chance. Gerade Kirchengebäude, die unbedingt erhalten bleiben sollen, könnten Experimentierfreude wecken und durch kleine Umbaumaßnahmen wieder mit mehr Leben erfüllt werden, anstatt sie nur selten für Gottesdienste zu öffnen. „Einige Gemeinden in unserem Dekanat sind ja schon auf einem guten Weg und kreativ, damit Kirche vor Ort bleiben kann“, sieht die Synodale in den Kirchenvorständen ein breites Bewusstsein im Dekanat dafür, zu handeln.

Zu einer effektiveren Gebäudenutzung zählt etwa die Zusammenlegung von Gemeindebüros, wie jüngst an der Aar in Hahnstätten. „Ich habe da noch nichts schlechtes drüber gehört“, erklärt Landessynodaler Frank Puchtler aus Oberneisen. Grundsätzlich sieht er den Prozess ekhn2030 auf einem guten Weg, wenn man die Emotionen und die Verhältnisse vor Ort in die Überlegungen einbezieht. „Pauschale Lösungen mögen da eher falsch sein, aber fest steht: es braucht einer Veränderung, die die Situation vor Ort berücksichtigt.“ Dabei könne nicht zuletzt auch ökumenisch gedacht werden, erklärt Puchtler. Als kleines Beispiel erinnert er an die Zusammenarbeit zwischen Sparkassen und Volksbanken, die gemeinsame Räume nutzen und so an vielen Orten noch präsent seien.

Gleichzeitig rief Puchtler, der auch Sprecher der Propstei Rheinhessen und Nassauer Land ist, die Kirchensynode am Samstag dazu auf, den festgelegten Zeitplan einzuhalten: „Ich rate dringend dazu, jetzt im Fluss zu bleiben und zügig Vorschläge vorzubereiten, über die entschieden werden kann“. Als positives Beispiel sehen beide Landessynodalen das von der EKHN-Öffentlichkeitsarbeit vorbereitete und der Synode vorgestellte Arbeitspaket, zumal es darin nicht nur Kooperationsvorschläge gibt, sondern auch deren Vorteile und der Blick in die Zukunft auf eine bessere Wahrnehmung von Kirche gelenkt wird.

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