Helmut Lohkamp ist neuer Vorsitzender des DSV

„Kirche soll sichtbar bleiben“

B. Leone

Auf der konstituierenden Synodentagung des Evangelischen Dekanats Ingelheim-Oppenheim wählten die Synodalen in der Niersteiner Martinskirche Helmut Lohkamp zum neuen Vorsitzenden des Dekanatssynodalvorstands (DSV). Um das Dekanat mit seinen 42 Kirchengemeinden gut aufgestellt und verantwortungsvoll in die Zukunft zu führen, standen zum Start in die neue Amtsperiode wichtige Wahlen auf der Tagesordnung.

26.01.2022 b_leone Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback

Bildergalerie

„Die Dekanatssynode hat in den nächsten Jahren viele wegweisende Entscheidungen zu treffen.“ Mit diesen Worten leitete der bisherige Vorsitzende Hans-Peter Rosenkranz am 21. Januar 2022 die konstituierende Synodentagung des Evangelischen Dekanats Ingelheim-Oppenheim ein. 56 der insgesamt 72 stimmberechtigten Mitglieder trafen sich zu ihrer ersten Tagung in der evangelischen Martinskirche in Nierstein unter den geltenden Corona-Hygieneschutzbestimmungen. Um das Dekanat mit seinen 42 Kirchengemeinden gut aufgestellt und verantwortungsvoll in die Zukunft zu führen, standen wichtige Wahlen auf der Tagesordnung. Und so wurden nach der Verpflichtung der Synodalen zum Start in die neue Amtsperiode eine Vielzahl an Gremien neu besetzt.

Helmut Lohkamp ist neuer Vorsitzender des Dekanatssynodalvorstands (DSV)

Ohne Gegenkandidat wurde Helmut Lohkamp mit großer Mehrheit von den Synodalen zum neuen ehrenamtlichen Vorsitzenden des Dekanatssynodalvorstands (DSV) gewählt. Er tritt damit die Nachfolge von Hans-Peter Rosenkranz an. Gemeinsam mit dem hauptamtlichen Dekan, Pfarrer Olliver Zobel, ist Lohkamp mit dem DSV für die Gestaltung des kirchlichen Lebens der Region verantwortlich. Der 73-jährige IT-Fachmann aus Ingelheim ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und 8 Enkel. Er war 16 Jahre Mitglied im Kirchenvorstand der Gustav-Adolf-Kirchengemeinde Ingelheim und noch länger in der Dekanatssynode, seit zwölf Jahren gehört der gebürtige Niederrheiner dem DSV an. Zum ehrenamtlichen Stellvertreter des Vorsitzenden gewählt wurde der 58-jährige Dietrich Mannes aus Ingelheim. Seit 2015 ist er im Kirchenvorstand der Saalkirchengemeinde und in der Dekanatssynode aktiv, seit 2019 im DSV.

Kirche mutig gestalten

Im Fokus der Dekanatssynode werden zukünftig allen voran die Veränderungen im Rahmen des Kirchenreformprozesses „ekhn2030“ stehen. Als Bindeglied zwischen Gemeinde und Gesamtkirche hat die Synode hierbei in der neuen Legislaturperiode eine zentrale Funktion. Es gilt, das Dekanat trotz Reformprozess hinsichtlich knapper werdender Ressourcen zukunftsfähig zu gestalten - mit vielen Aufgaben für den neuen DSV. Künftig wird daher ein Versammlungsleiter den Vorsitzenden und seinen Stellvertreter im Amt entlasten und unterstützen. Um dies zu ermöglichen, änderte die Dekanatssynode die Geschäftsordnung. „Somit haben wir die Verantwortung auf drei Schultern verteilt“, erläuterte der 66-jährige Hans-Peter Rosenkranz, den die Synode zum Versammlungsleiter wählte. Um die enorme Arbeitsbelastung durch den anstehenden Reformprozess besser aufteilen zu können, einigten sich die Delegierten zudem, die Zahl der Mitglieder des Dekanatssynodalvorstands von 11 auf 13 Personen (sieben Ehrenamtliche und sechs Pfarrpersonen) zu erhöhen.

Die Tageslosung mit den Worten des Propheten Jesaja „Herr, du bist doch unser Vater! Wir sind Ton, du bist unser Töpfer, und wir alle sind deiner Hände Werk (64,7)“ geben Mut, in Zeiten der Veränderungen und Herausforderungen sich diesen immer wieder zu stellen, sagte Dekan Olliver Zobel in seiner Ansprache zu Beginn der Synodentagung. Denn, so Zobel, vor allem über Veränderungen - „keine Kleinigkeiten“ - werde man weiterhin auch im Dekanat Ingelheim-Oppenheim in einem guten, offenen Prozess diskutieren müssen. Dies sei auch eine Chance, Kirche lebendig zu gestalten. Dabei gelte es, Bewährtes zu erhalten und manches loszulassen. „Mit der Zusage, dass einer - Gott - dabei ist, der mich neu formen kann, der mich begleitet, ist mir nicht bange“, machte der Dekan Mut, das Projekt „ekhn2030“ anzugehen.

Der neue DSV

Neben Helmut Lohkamp wurden sechs weitere ehrenamtliche Gemeindemitglieder in den Dekanatssynodalvorstand gewählt: Cornelia Büttner, seit 2003 im Kirchenvorstand Nieder-Olm; Wolfgang Knell, Kirchenvorsteher in Essenheim, im DSV seit 2021; Dietrich Mannes (stellvertretender Vorsitzender); Christine Peter,  Kirchenvorsteherin in Oppenheim, seit 2019 im DSV; Hans-Peter Rosenkranz, aus Schwabsburg, Prädikant, seit drei Amtsperioden im DSV und Beate Sieg, seit drei Perioden Kirchenvorsteherin in Dexheim und seit drei Jahren im DSV. Alle eint ein fundierter Erfahrungsschatz als Kirchenvorstehende in den Gemeinden und mit großer Mehrheit als DSV-Mitglieder vergangener Legislaturperioden.

Das Gremium komplettieren neben Dekan Olliver Zobel und der stellvertretenden Dekanestelle vier weitere Pfarrpersonen. Gewählt wurden Thomas Schwöbel, Pfarrer in Bodenheim und Nackenheim; Christian Brost, Pfarrer in Heidesheim; Julia Kalbhenn, Schulpfarrerin der Hildegardisschule Bingen und Johannes Hoffmann, Pfarrer in Guntersblum und Leiter der Notfallseelsorge im Kreis Mainz-Bingen. Die stellvertretende Dekanestelle wird auf der nächsten Synode besetzt.

Dekanatssynode besetzt eine Vielzahl weiterer Ämter

Die Kirchensynode trifft als höchstes Organ der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) wichtige Entscheidungen und erlässt Gesetze. Als Gemeindevertreter ins Leitungsamt entsendet die Dekanatssynode Inken Benthien, Kirchenvorsteherin in Guntersblum; Gundi Bäßler, Kirchenvorsteherin aus Harxheim sowie Helmut Lohkamp, der bereits Mitglied der 11. und 12. Kirchensynode war. Zudem wird sich Thomas Stegmann, Pfarrer in Mommenheim-Lörzweiler, für die Kirchensynode engagieren.

Vier Personen kann das Dekanat in die Verbandsvertretung der Evangelischen Regionalverwaltung Rheinhessen entsenden. Gewählt wurden Helmut Eiermann, Kirchenvorsteher in Heidesheim; Christine Schreiber, Kirchenvorsteherin in Guntersblum; Dr. Joachim Wenzel, Kirchenvorsteher der Versöhnungskirchengemeinde Ingelheim und Harald Esders-Winterberg, Pfarrer in Partenheim, Vendersheim und Ober-Saulheim. Letzterer wurde zudem zum Jugendpfarrer des Dekanats berufen. Dessen Ehefrau, Sylvia Winterberg, ebenfalls Pfarrerin in Partenheim und Vendersheim sowie Krankenhausseelsorgerin in Bingen, vertritt gemeinsam mit der stellvertretenden Dekanestelle künftig die Belange des Diakonischen Werks Rheinhessen.

„Es ist geschafft“, freute sich der neue DSV-Vorsitzende Helmut Lohkamp und dankte zum Ende der konstituierenden Dekanatssynode allen Kandidierenden: „Sie alle haben positive Zeichen gesetzt. Vor uns liegen sechs interessante Jahre mit vielen, teilweise herausfordernden Aufgaben.“ Er versprach, das Gremium wolle miteinander den Weg bereiten, dass Kirche in der Region sichtbar bleibe.

Ausblick

Die nächste Tagung der Dekanatssynode mit u. a. der Wahl der Stellvertretungen und der Besetzung einer Vielzahl an Ausschüssen findet voraussichtlich am 1. April 2022 statt.

Aktuelle Informationen zum Dekanat, zum kirchlichen Leben der Region und zum monatlich erscheinenden Newsletter #MonatsImpuls finden sich auf der Website des Dekanats unter www.evangelisches-dekanat-ingelheim-oppenheim.de.