AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

Aus unseren Kirchengemeinden

300 Jahre evangelische Kirche Nieder-Wiesen

Silke LaubscherEvangelische Kirche Nieder-Wiesen

Am 6. Mai 1723 fand die Kirchweih der evangelischen Kirche Nieder-Wiesen statt. Durchgeführt von Pfarrer Johann Wilhelm Fresenius, der zu diesem Anlass sogleich eine Trauung vollzog. 300 Jahre später feierte die Kirchengemeinde nun einen Jubelgottesdienst mit diamantenem Hochzeitspaar.

Bildergalerie

Pfarrer Tobias Kraft begrüßt zum Festgottesdienst in Nieder-Wiesen Predigt von Kirchenpräsident Dr. Volker Jung anlässlich des Festgottesdienstes Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und Kirchenpräsident Dr. Volker Jung gießen "ihre" Reben im Pfarrgarten Zu Christi Himmelfahrt sendet Nieder-Wiesen Luftballons gen Himmel 300 Jahre evangelische Kirche Nieder-Wiesen

Zu Christi Himmelfahrt 2023 hatten Pfarrer Tobias Kraft, der Kirchenvorstand und das Organisationskomitee anlässlich des 300. Jubiläums der Kirchweih zu einem Festgottesdienst ins rheinhessische Nieder-Wiesen geladen. In der fast voll besetzten Kirche fanden sich neben zahlreichen Gemeindegliedern auch viele Nachfahren der früheren Gemeindepfarrer Johann Wilhelm und Johann Philipp Fresenius – Vater und Sohn – ein.

Festhalten am Gott der Gerechtigkeit, einstehen für eine gute Zukunft

Die Gemeinde hörte im Gottesdienst eine Predigt von Kirchenpräsident Dr. Dr. hc Volker Jung. Er sprach über Psalm 92: „Der Gerechte wird blühen wie ein Palmbaum; die gepflanzt sind im Hause des Herrn, werden in den Vorhöfen unseres Gottes grünen.“ Den Nieder-Wieser*innen werden diese Worte besonders vertraut sein; zieren sie doch eine Grabplatte, die im Inneren der Kirche ihren Platz gefunden hat. Mit den Worten seiner Predigt rief Dr. Jung zu einem friedvollen, gerechten Zusammenleben aller Menschen auf. „Hört nicht auf, zu fragen, was können wir zum Frieden, zu einer guten Zukunft beitragen“, gab er der Gemeinschaft an diesem Tag mit auf den Weg.

Welch ein Fest: Mit einer Diamanthochzeit schließt sich ein Kreis

Eine gute Zukunft erhoffen sich sicherlich auch alle Paare, die gemeinsam vor den Traualtar schreiten. Die Diamanthochzeit – 60 gemeinsame Ehejahre – dürfen nicht alle diese Paare erleben. Doch wenn ein Paar 60. Hochzeitstag hat, darf gefeiert werden. Und so kam es, dass im Rahmen des Festgottesdienstes ein Jubelpaar den Segen von Kirchenpräsident Dr. Jung persönlich empfing. Für einen festlichen Rahmen sorgten während des Gottesdienstes auch die Musikerinnen: Organistin Luisa Becker sowie das Gitarrenensemble Cantalina.

Kirche von nun an barrierefrei zu erreichen

Im Anschluss an den Gottesdienst brachten Dekanin Susanne Schmuck-Schätzel, Landrat Heiko Sippel, Verbandsbürgermeister Steffen Unger und Ortsbürgermeister Holger Waldschmidt in Grußworten ihre Verbundenheit zur Nieder-Wieser Kirche zum Ausdruck. Kurz darauf erfolgte im Garten der evangelischen Kirche die Einweihung des neuen barrierefreien Zugangs, der von nun an den schönen Namen „Freseniusweg“ trägt. Im Kirchgarten soll künftig eine bienenfreundliche Blühwiese entstehen. Bunt soll es werden und vielfältig. Die Gäste trugen mit der Aussaat von Blumensamen einen Teil zum Gelingen bei. Zu Ehren von Kirchenpräsident Dr. Jung und Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow pflanzte die Kirchengemeinde vorab zwei Rebstöcke in Erinnerung an diesen besonderen Tag.

Festrede eines berühmten Fresenius-Nachfahren

Den gesamten Tag über spürte man immer wieder die Verbundenheit zwischen der Familie Fresenius und der Kirchengemeinde, deren Geschichten eng verknüpft sind. Mit dem thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow, ebenfalls Nachkomme der Familie Fresenius, hatte die Kirchengemeinde einen namhaften Schirmherrn für das Festjahr gewinnen können. Aufgewachsen und konfirmiert in Nieder-Wiesen führte dieses Amt den Thüringer nun zurück in seine frühere Heimat. In seiner Festrede sprach Ramelow über die Veränderung als Konstante im Leben. So wie einst Martin Luther mit dem Druck der Bibel eine ganz neue Form der Wissensvermittlung einläutete, verändert die Technik ständig unseren Alltag. Was vor 30 Jahren noch undenkbar war, ist heute bereits ein alter Hut – spielte er zum Beispiel auf das Faxgerät an. Wir müssen uns auf Veränderungen einlassen, sie auch hinterfragen, dann können wir Probleme mit Kreativität und auch mit Gottvertrauen lösen.

Noch einmal in die Geschichte eintauchen

Zum Ausklang des Tages lud die Kirchengemeinde zu einem historischen Ortsrundgang ein. Noch einmal in die Geschichte eintauchen, den vergangenen 300 Jahren nachspüren. Dazu passend endete das Programm mit einem Orgelkonzert an der historischen Stummorgel. Dekanatskantor Rainer Groß spielte für das Publikum zeitgenössische Musik aus dem 18. Jahrhundert.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top