(24.06.2024) Es war ein Abschied mit einem optimistischen Blick nach vorn: Am 23. Juni 2024 wurden der Gemeindepfarrer Hartmut Lotz und die langjährige Gemeindepädagogin Margarete Ruppert von „ihren“ Gemeinden Engelstadt und Bubenheim im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes verabschiedet. Die 39-jährige Gemeindepädagogin geht allerdings nicht wie der entpflichtete Gemeindepfarrer Hartmut Lotz in den Ruhestand, sie wendet sich den Aufgaben zu, die bereits seit längerem einen Großteil ihrer Arbeitszeit einnehmen: dem Religionsunterricht in der Schule, der gemeindepädagogischen Arbeit im Nachbarschaftsraum Ingelheim und auf der Ebene des Evangelischen Dekanats Ingelheim-Oppenheim.
Zwar hat ihr die Gemeindearbeit viel Spaß gemacht – seit 2014 hat sie in den Kirchengemeinden Engelstadt und Bubenheim gemeindepädagogisch viele junge Menschen begleitet, seitdem sie Kinder sind – so sieht sie doch in dem Arbeitsfeld „Schule und Kirche“ viel Potenzial. Skeptikern, die kritisieren, dass Schule und Kirche nicht zueinander passen, entgegnete sie jüngst in einem Statement, das auf vom Ausbildungsportal der EKHN https://machdochwasduglaubst.de/religionslehrerin/ publiziert wurde, selbstbewusst: „Schule ist der Ort, wo Jugendliche die meiste Zeit ihres Alltags verbringen. Als Kirche können wir nicht mehr darauf warten, dass Jugendliche zu uns in die Gemeindehäuser kommen, wenn wir weiter lebendig sein wollen. Hingehen, wo die Menschen sind, um Kirche nahe bei den Menschen zu sein, ist die Devise.“
Dieser Erkenntnis folgend absolvierte die Gemeindepädagogin berufsbegleitend noch ein Masterstudium Religionspädagogik an der Evangelischen Hochschule in Darmstadt und arbeitet seit 2021 als Lehrerin für Religion an der Integrierten Gesamtschule Kurt Schumacher in Ingelheim. „Hier erlebe ich die Schüler von der 5. bis zur 13. Klasse“, erzählt sie, „und sie erleben mich und dadurch ein Stück der Kirche.“ Neben dem reinen Religionsunterricht, erarbeitet sie im Team Schulgottesdienste, hat eine AG Schülercafé ins Leben gerufen und organisiert Veranstaltungen wie ein Zeitzeugengespräch mit einer Überlebenden des Holocaust. „Und wenn in der Schulgemeinschaft etwas Schlimmes wie ein Schicksalsschlag passiert, werde ich manchmal dazugeholt“, berichtet sie.
In Engelstadt und Bubenheim heißt es nun für die Gemeindemitglieder Abschied nehmen von der sehr geschätzten Gemeindepädagogin und Margarete Ruppert fällt es auch nicht leicht, nach so vielen Jahren, in denen sie unzählige Gottesdienste mitgestaltet, Ferienprogramme organisiert und regelmäßige pädagogische Angebote gemacht hat, zu gehen, um so mehr freut sie sich, sich intensiver im Nachbarschaftsraum Ingelheim einbringen zu können und vor allem ein Bindeglied zu sein zwischen Schule und Kirche, „denn dieses Arbeitsgebiet hat meines Erachtens viel Potenzial“.