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Theologische Überlegungen zur Umweltkrise

Schöpfung im Klimawandel

Schnur / DekanatPfarrer Dr. Hubert Meisinger referiert zur KlimakrisePfarrer Dr. Hubert Meisinger referiert zur Klimakrise

Waldbrände, ein heißer Sommer und warmer Herbst. Die Klimakrise macht sich überall auf der Welt bemerkbar, von Vorboten kann man kaum noch sprechen. Diesem Prozess widmeten sich Pfarrer*innen und Mitarbeitende des Evangelischen Dekanats Worms-Wonnegau in ihrer monatlichen Dekanatskonferenz.

Vortrag von Umweltpfarrer Meisinger
„Jetzt ist die Zeit, etwas zu verändern!“, ist Pfarrer Dr. Hubert Meisinger überzeugt. Der Umweltpfarrer vom Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hatte sich aus schöpfungstheologischer Sicht mit dem Klimawandel beschäftigt und teilte nun seine Überlegungen mit den Mitgliedern der Dekanatskonferenz.

‚Homo faber‘ hat ausgedient
Auf Basis des Neuen Testaments stellte Meisinger die These auf, dass es einer neuen Verhältnisbestimmung zwischen Menschen und Mitwelt bedürfe, um der Klimakrise zu begegnen. Der ‚Homo faber‘, der die Umwelt als bloßes Objekt sieht, habe ausgedient. Vielmehr spiele Achtsamkeit eine zentrale Rolle, was Meisinger mit dem biblischen „Siehe, es war gut“ in Beziehung setzt. Auch andere Weltreligionen beschäftigen sich mit der Klimakrise. Der Austausch der Religionen zu diesem Thema ist laut Meisinger enorm wichtig, denn: „Wissen entsteht aus dem Zusammenspiel zwischen Weisheit, Dankbarkeit und Demut“, so der Referent.

Das Gebot der Nächstenliebe, ein Impuls zur Liebe der Schöpfung
Ferner konstatierte Meisinger, dass das Nächstenliebegebot im Zweiten Testament einen Impuls zur Liebe der Schöpfung geben könne. So zeige sich etwa in Lukas‘ Geschichte vom barmherzigen Samariter, dass der Begriff des ‚Nächsten‘ sehr weit gefasst wird: Ein Mann aus Samarien wird laut Jesus‘ Geschichte zum Retter eines Juden, obwohl diese beiden Gruppen zu neutestamentlicher Zeit verfeindet waren.

Klimaschutz heißt Klimagerechtigkeit
Aus den Evangelien leitete Meisinger zudem folgende Überlegung her: Für den Klimaschutz einzustehen setze voraus, dass Klimagerechtigkeit zum Prinzip allen Handelns – auch des kirchlichen – wird, etwa in Form einer Verteilungsgerechtigkeit. „Die Ausweitung unserer Liebe auf alle Menschen und Lebewesen dieser Erde, die besondere Parteinahme für die Armen sowie die Befähigung zu einer stärkeren Gerechtigkeit und zu einem solidarischen Teilen wird durch die Nähe zur Gottesherrschaft, die eine Herrschaft des Friedens ist“, so der Umweltpfarrer. Seinen Vortrag beendete Meisinger mit der hoffnungsvollen These: „Gottes Geist ermöglicht Zukunft.“

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