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Pfarrer Lotz berichtet über die Lage in Indonesien

Partnerkirchlicher Austausch zum Thema "Corona"

H.LotzEin direkter Austausch zwischen Theologen der indonesischen Partnerkirche GMIM und der EKHN hat derzeit Seltenheitswert: Pfarrer Hartmut Lotz (2.v.l) und Pfarrer Joachim Schuh vom Partnerschaftsausschuss Rheinhessen- GMIM sprachen in Frankfurt mit Pfarrer David Tulaar (1.v.l.), der eine Gemeinde in der indonesischen Großstadt Manado leitet.

Der Inhaber der Profilstelle für Mission und Ökumene im Dekanat Ingelheim-Oppenheim, Pfarrer Hartmut Lotz, traf in Frankfurt den indonesischen Pfarrer David Tulaar. Lotz ist überzeugt "Wenn wir nicht mit weiteren Varianten des Virus uns die nächsten Jahre beschäftigen wollen, muss schleunigst dafür gesorgt werden, dass genügend Impfstoffe für alle Länder dieser Erde verfügbar sind. Denn wir sind erst dann sicher, wenn alle sicher sind."

Von Hartmut Lotz

„Die Coronaregeln werden bei uns eingehalten solange, bis es an die Buffets geht.“ Damit brachte ein Pfarrer der GMIM (Gereja masehi injili Minahasa), unserer Partnerkirche, die Situation auf den Punkt. Nun hat die Corona-Lage in Indonesien es auch bis in die bundesdeutsche Tagesschau geschafft. Seit heute (08.07.21) befindet sich nun das ganze Land in einem Lockdown. Waren es die Tage vorher nur die beiden großen Inseln Java und Bali, so hat Präsident Joko Widodo den Lockdown über das ganze Land verhängt. Damit ist auch unsere Partnerkirche, die GMIM, betroffen. Ein Land mit über 260 Millionen Einwohnern soll in den Lockdown. Ab heute sind die Schulen geschlossen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollen von zu Hause aus arbeiten. Alle größeren Veranstaltungen sind verboten. Das trifft auch die Kirchen. In einem Land, für das die Gemeinschaft alles bedeutet, mag ich mir die Auswirkungen gar nicht recht vorstellen. In Nordsulawesi sind bislang etwa 18% der Bevölkerung mindestens einmal geimpft, 5% zweifach. Zumeist mit Sinovac, einem Vakzin aus China. Dessen Wirksamkeit wird durch den exponentiellen Anstieg durch die Delta-Variante deutlich in Frage gestellt, zumal auch Ärzte, die zweimal geimpft waren, an Corona verstorben sind.

Die Situation in Indonesien macht mir vor allen eines deutlich, was ein Arzt in Djakarta formuliert hat: „Solange nicht alle sicher sind, ist keiner sicher“. Das gilt für diese Pandemie weltweit. Bislang kommt zu wenig von den westlichen Impfstoffen in Indonesien an. Wenn, dann Astra Zeneca. Wenn wir nicht mit weiteren Varianten des Virus uns die nächsten Jahre beschäftigen wollen, muss schleunigst dafür gesorgt werden, dass genügend Impfstoffe für alle Länder dieser Erde verfügbar sind. Denn wir sind erst dann sicher, wenn alle sicher sind.

Mit Pfarrer David Tulaar konnten wir uns vor einigen Wochen austauschen über die Lage in der Minahasa, als er in Frankfurt zu Besuch war. David Tulaar war in den 90er Jahren in unserem Bereich unterwegs für das Zentrum Ökumene. Er ist Pfarrer einer Gemeinde in Manado, einer Großstadt in Nordsulawesi mit über 400000 Einwohnern. Mit ihm haben wir vereinbart, dass wir in regelmäßigen Abständen auch einen theologischen Austausch über ZOOM pflegen. Wir beginnen damit am 26.07.21 um 15 Uhr MESZ. Thema wird sein: Wie verändert Corona unsere Kasualien (Taufe, Trauung und Bestattung)?

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