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Entspanntes Martinskirchengespräch zum Thema Generationenkonflikt

Hohes Potential für gesellschaftlichen Frieden

H.Wiegers

Selten waren sich die Gäste des Martinskirchengesprächs in Jugenheim so einig, wie bei dieser Diskussion zum Thema "Lebenserfahrung verdient (k)einen Respekt": Einander zuhören, sich respektieren unabhängig vom Alter und Kompromisse schließen können, nur so seien die Probleme unserer Zeit zu lösen.

H.Wiegers

Am Ende des Abends waren alle – ob nun Teilnehmende, ModeratorInnen oder ZuhörerInnen – positiv davon überrascht, wie konstruktiv dieses erste Martinskirchengespräch des Jahres 2020 zum Thema „Lebenserfahrung verdient (k)einen Respekt“ verlaufen war. Der jüngste Teilnehmer auf dem Podium Maurice Conrad, „Fridays für Future“-Aktivist und Mainzer Stadtratsmitglied für die Piratenpartei, resümierte sogar: „Veranstaltungen wie diese haben hohes Potential für den gesellschaftlichen Frieden“.

Und in der Tat war an diesem von den beiden Fernsehjournalisten Hanna Zimmermann und Uli Röhm moderierten Abend viel davon die Rede, wie die Generationen zukünftig besser miteinander ins Gespräch kommen, um die großen Herausforderungen der Menschheit, insbesondere die Klimakrise, gemeinsam anpacken zu können.

Die Diskussionspartner waren sich darin einig, dass es ein Vorurteil sei, dass jeder, der alt und weißhaarig ist, selbstverständlich auch weise ist. Eine wichtige Basis, um generationenübergreifend ins Gespräch zu kommen, sei der gegenseitige Respekt, betonte auch der ehemalige rheinland-pfälzische Ministerpräsident, Kurt Beck: „Wenn man Respekt voreinander hat, egal ob der andere nun älter oder jünger ist, dann gibt es eine Chance, zu einer Sachebene vorzudringen und zu Fragen, bei denen es Veränderungsbedarf gibt“.

Eines der Probleme dabei wäre jedoch, so Professor Gregor Daschmann, Dekan für Sozialwissenschaften an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, dass vielen die Fähigkeit verloren gegangen sei, Kompromisse zu schließen. „Die Lager sind unversöhnlicher geworden.“ Und da gehe es auch um Schuld, denn manches, manche großen Probleme von heute, seien schon vor Jahrzehnten in dem Buch „Die Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome prognostiziert worden. „Wir haben das gelesen, und wir haben nichts gemacht, das müssen wir uns auf’s Brot schmieren lassen“. Maurice Conrad, betonte diesbezüglich jedoch, dass die Klimafrage derzeit zwar häufig als Generationenfrage ausgetragen werde, letztendlich sei sie jedoch eine gesellschaftliche Frage, die alle angehe. Versöhnlich schloss Professor Daschmann mit den Worten: „Ich hoffe, dass wir alle voneinander gelernt haben und dass wir einander zuhören.“

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