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Dekanatssynode des Evangelischen Dekanats Alzey-Wöllstein

„Glauben heißt, neues wagen“ – Neue Nachbarn im Rahmen des Reformprozesses ekhn2030

Silke LaubscherPodium zur Dekanatssynode

Die Bildung von Nachbarschaftsräumen war das Kernthema der Dekanatssynode des Evangelischen Dekanats Alzey-Wöllstein im März 2023. Nachdem die Synodalen einer Veränderung der Dekanatsgrenze zugestimmt haben, wurden die Überlegungen zu fünf möglichen Nachbarschaftsräumen diskutiert.

Silke LaubscherSitzung der Dekanatssynode - ZuschauersaalSynodensitzung im Frühjahr 2023

Am Freitag, den 24. März 2023, tagte die Synode des Evangelischen Dekanats Alzey-Wöllstein in der Wörrstädter Neubornhalle. Die Sitzung begann mit einer Andacht des Gemeindepfarrers Stefan Koch. Orientiert am Kirchenlied „Korn, das in die Erde“ sprach Koch über die Kraft der Geduld, die im Leben oft besser ist, als Stärke (vgl. Sprüche 16,32). Er zog das Gleichnis vom Sämann heran und beschwor mit den Worten „Glauben heißt, neues wagen“ die Courage der Synodalen für notwendige Veränderungen im Rahmen des Reformprozesses ekhn2030. Musikalisch begleitet wurde Pfarrer Koch von Dekanatskantor Peter Meyer.

Ekhn2030 – Nachbarschaftsräume, Verkündigungsteams und Gebäudebedarfsanalysen

Im Anschluss an die Andacht eröffnete Präses Ernst-Walter Görisch die Dekanatssynode. Nach den vorangestellten Formalitäten, ging es direkt um ekhn2030. Präses Görisch und Dekanin Susanne Schmuck-Schätzel erläuterten der Versammlung den aktuellen Sachstand des landeskirchlichen Reformprozesses, der auf gesellschaftliche Veränderungen und knapper werdende Ressourcen ausgerichtet ist. Neben einem zu erwartenden Mitgliederrückgang in der evangelischen Kirche, tragen auch eine anstehende Renteneintrittswelle und weniger Nachwuchskräfte im Pfarrberuf dazu bei, dass wir vor Veränderungen in der Kirchenlandschaft stehen. Nach jüngst von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) veröffentlichten Zahlen hat es im vergangenen Jahr in der Evangelischen Kirche deutschlandweit einen Mitgliederrückgang von ca. 3 % gegeben. Innerhalb des Evangelischen Dekanats Alzey-Wöllstein mussten rund 640 Austritte verzeichnet werden, der Mitgliederrückgang ist damit etwas niedriger als im Durchschnitt.

ekhn2030 sieht vor, dass mehrere Kirchengemeinden künftig in Nachbarschaftsräumen organisiert sind, die ihre Rechtsform aus einer der folgenden Möglichkeiten auswählen müssen: Gemeindezusammenschluss, Gesamtkirchengemeinde oder Arbeitsgemeinschaft mit geschäftsführendem Ausschuss. In den Nachbarschaftsräumen werden multiprofessionelle Verkündigungsteams, bestehend aus mind. 3 Pfarrpersonen sowie einem/einer Mitarbeitenden aus dem gemeindepädagogischen oder dem kirchenmusikalischen Dienst arbeiten. Während sich an der Stellenanzahl im gemeindepädagogischen und im kirchenmusikalischen Dienst des Dekanats Alzey-Wöllstein keine Veränderungen ergeben, wird es eine Reduktion bei den zugewiesenen Pfarrstellen geben. ekhn2030 sieht zudem einen „Abbau“ kirchlicher Gebäude vor. Der erste Schritt, die Erfassung der kircheneigenen Gebäude im Dekanat Alzey-Wöllstein ist inzwischen abgeschlossen. In einem nächsten Schritt werden nun Gebäudebedarfsentwicklungspläne erarbeitet. Zum Mai 2023 wird der Transformationsunterstützer für die Propstei Rheinhessen und Nassauer Land seine Arbeit aufnehmen. Er unterstützt Dekanate und Gemeinde künftig bei dem Veränderungsprozess.

Dekanatswechsel und Diskussion der Nachbarschaftsräume

Im Zuge der Bildung von Nachbarschaftsräumen haben sich mehrere Kirchengemeinden damit beschäftigt, welche geografische Orientierung für sie zukünftig sinnvoll ist. Daraus resultierend haben die Kirchengemeinden St. Johann/Wolfsheim und Zotzenheim/Welgesheim einen Antrag auf einen Wechsel zum Evangelischen Dekanat Ingelheim-Oppenheim gestellt, die Kirchengemeinden Nieder-Saulheim, Ober-Saulheim, Partenheim und Vendersheim haben wiederum einen Antrag auf Wechsel zum Evangelischen Dekanat Alzey-Wöllstein gestellt. Diese Anträge wurden der Synode bei der Sitzung in Wörrstadt vorgetragen und zur Abstimmung gebracht. Mit großer Mehrheit wurde beiden Anträgen stattgegeben, so dass die Kirchengemeinden St. Johann/Wolfsheim und Zotzenheim/Welgesheim das Evangelische Dekanat Alzey-Wöllstein zum 1.1.2025 in Richtung Evangelisches Dekanat Ingelheim-Oppenheim verlassen werden. Die Kirchengemeinden werden aus diesem Grund nicht bei der Bildung von Nachbarschaftsräumen im Dekanat Alzey-Wöllstein berücksichtigt.

Die Kirchengemeinden Nieder-Saulheim, Ober-Saulheim, Partenheim und Vendersheim werden umgekehrt das Evangelische Dekanat Ingelheim-Oppenheim zum 1.1.2025 verlassen und Teil des Dekanats Alzey-Wöllstein. Diese Gemeinden werden bei der Bildung der Nachbarschaftsräume im Dekanat Alzey-Wöllstein von jetzt an mitbedacht.

Dekanin Susanne Schmuck-Schätzel stellte in der Synode im Anschluss die derzeitigen Überlegungen hinsichtlich der aktuell fünf angedachten Nachbarschafträume und ihrer Grenzen zur Diskussion. Mit allen Kirchengemeinden soll in nächster Zeit das Gespräch über diesen Vorschlag gesucht werden, bevor voraussichtlich auf der Herbstsynode 2023 über die Nachbarschaftsräume abgestimmt werden muss.

Evangelische Frauen, GüT und Tafel

Ebenfalls zugestimmt hat die Dekanatssynode der Geschäftsordnung der evangelischen Frauen im Dekanat Alzey-Wöllstein sowie dem neuzuwählenden Vorstand der gemeindeübergreifenden Kita-Trägerschaft (GüT). Der GüT-Vorstand bleibt gegenüber der letzten Legislaturperiode nahezu unverändert: Die in der Mehrheit ehrenamtlichen Vorstandsmitglieder haben sich bereit erklärt, auch für eine weitere Periode zur Verfügung zu stehen. Zwei Neubesetzungen waren aufgrund eines Todesfalls und eines Wegzugs notwendig.

Aus aktuellem Anlass war Bianca Schneeweiß, Leiterin der Tafel Alzey e.V. Gast auf der Synodensitzung. Sie berichtete in einem Vortrag über das Thema „Tafel und Armut“. Durch den Krieg in der Ukraine und die Inflation verzeichnet die Alzeyer Tafel aktuell einen Zuwachs in ihrem Kundenstamm. Während Menschen in früheren Jahren das Kontingent ihrer Tafelcard oft nicht voll ausschöpften, zeigt sich gegenwärtig ein veränderter Bedarf: Menschen kommen so oft wie möglich, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Auch Personen, die bisher über die Runden kamen, müssen das Unterstützungsangebot inzwischen aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten aufsuchen.

 

Hintergrund Dekanatssynode:

Zweimal im Jahr kommen Abgesandte aus 65 rheinhessischen Gemeinden zur sog. Dekanatssynode zusammen, um gemeinsam über die Arbeit des Evangelischen Dekanats Alzey-Wöllstein zu diskutieren. Sie alle sind Vertreter*innen ihrer Kirchengemeinde und Mitglieder der evangelischen Kirche. Das Gremium der Synodalen setzt sich zusammen aus Dekanin, Präses, Pfarrern und Pfarrerinnen sowie ehrenamtlichen Kirchenvorsteher*innen. Die Synodalen sind die lokale Kirchenleitung der Region. Das Einzugsgebiet des Evangelischen Dekanats Alzey-Wöllstein reicht von Gundersheim bis Planig, von Udenheim bis Offenheim. Die evangelischen Kirchengemeinden des Dekanats liegen in den Verbandsgemeinden Alzey Land, Bad Kreuznach, Sprendlingen-Gensingen, Wöllstein, Wonnegau und Wörrstadt sowie in den Städten Alzey und Bad Kreuznach.

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