AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

Höhere Wahlbeteiligung als 2015 – Frauen haben das Sagen

Evangelische im Rhein-Lahn-Kreis haben Kirchenvorstände gewählt

B.MaternViele Stimmen wurden per Briefwahl abgegeben, aber auch Wahllokale waren für die Kirchenvorstandswahl im Dekanat Nassauer Land geöffnet wie hier in Singhofen. Beide wurden am Abend ausgezählt.

Etwa 44.200 wahlberechtigte Mitglieder waren am Sonntag zu den Kirchenvorstandswahlen in 45 der insgesamt 52 evangelischen Kirchengemeinden des Dekanats Nassauer Land aufgerufen. Sie stimmten damit über die Besetzung des Leitungsgremiums ihrer Gemeinde für die kommenden sechs Jahre ab.

Von Bernd-Christoph Matern, Evangeliche Öffentlichkeitsarbeit Rhein-Lahn

RHEIN-LAHN. (14. Juni 2021) Etwa 44.200 wahlberechtigte Mitglieder waren am Sonntag zu den Kirchenvorstandswahlen in 45 der insgesamt 52 evangelischen Kirchengemeinden des Dekanats Nassauer Land aufgerufen. Sie stimmten damit über die Besetzung des Leitungsgremiums ihrer Gemeinde für die kommenden sechs Jahre ab. Im September treten die neu gewählten Vorstände ihren Dienst an; in manchen Gemeinden auch mit Jugendmitglieder. Die Stimmberechtigten nutzten die Möglichkeit der Briefwahl, machten ihr Kreuzchen in Corona-konform eingerichteten Wahllokalen oder wählten in wenigen Gemeinden auch per Online-Abstimmung.

Enorm viele Wählerinnen und Wähler hatten ihre Stimmen bereits per Briefwahl abgegeben. Trotzdem gingen noch viele Menschen bei strahlendem Sonntagswetter unter Einhaltung der Hygiene-Regeln in die Wahllokale. Den meisten Betrieb verzeichneten die Wahllokale nach den Sonntagsgottesdiensten; aber auch am Nachmittag folgten noch Protestanten, die ab einem Alter von 14 Jahren wahlberechtigt sind, dem Aufruf der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und ihrer Kirchengemeinden. Um 18 Uhr mussten alle Wahllokale geschlossen sein. Je nachdem, wie viele evangelische Mitglieder in einer Gemeinde leben, schwankt die Zahl der Stimmen, die das protestantische Wahlvolk maximal abgeben konnte, zwischen vier und 15.

Auch wenn bis gestern Mittag noch nicht alle Ergebnisse aufgrund einer Verzögerung bei der Online-Wahl vorlagen, so gibt es doch bereits statistische Ergebnisse. Die Wahlbeteiligung lag gegenüber 2015 höher. In den Rhein-Lahn-Dekanaten wurden damals knapp 27 Prozent erreicht; diesmal liegt sie bei mehr als 30 Prozent. Nach Angaben der evangelischen Öffentlichkeitsarbeit Rhein-Lahn liegt sie nach der Rückmeldung von mehr als Dreiviertel aller Gemeinden bei rund 36 Prozent. Frauen haben auch weiterhin das Sagen in den Leitungsgremien der Kirchenvorstände. Ihr Anteil liegt bei etwa 66 Prozent, was im Vergleich zu 2015 noch einmal eine leichte Steigerung bedeutet. In den künftigen Vorständen können gut 30 Prozent neue Gesichter begrüßt werden. Dabei gibt es vom Alter her zumindest im Dekanatsdurchschnitt kaum Veränderungen; jeweils ein Viertel der Gewählten ist 45 bis 54, 55 bis 64 und 65 bis 74 Jahre alt, etwa ein Viertel 14 bis 44 Jahre.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung dankte allen Kirchengemeinden und den Kandidierenden für ihre Bereitschaft, „in einer durch die Pandemie bestimmten Zeit mit Ihrem Engagement bewusst Verantwortung vor Ort zu übernehmen“. Jung: „Es verdient viel Anerkennung, wie sorgsam und engagiert in den über 1000 Gemeinden die Wahl vorbereitet und durchgeführt wurde.“ Die Dekanin des Dekanats Nassauer Land Renate Weigel gratulierte den Kirchengemeinden, die am Sonntag gewählt hatten, zu ihrem neuen Kirchenvorstand. „In den nächsten Jahren braucht es eine Mischung aus Gottvertrauen, Mut und Besonnenheit, um die anstehenden Veränderungen zu gestalten“, so die Theologin. „Ich habe großen Respekt vor allen, die sich bereiterklärt haben, Verantwortung zu übernehmen.“ Das gelte auch für diejenigen, die nicht gewählt wurden. Weigel: „Sie werden auch gebraucht! Wenn Ihr Platz nicht in einem Kirchenvorstand ist, dann gibt es eine andere Aufgabe, die auf Sie wartet. Für mich gehören Sie dazu!“. Für die Gemeinden, die im September nachwählen, hofft sie auf eine ebenso breite Unterstützung und dann könne es losgehen: „Ein neuer Abschnitt im Dekanat Nassauer Land beginnt. Packen wir es gemeinsam an.“

Neu ist die Einführung eines zweiten Wahlverfahrens mit einer Ersatzwahl, wenn sich für das erste nicht genügend Kandidierende gemeldet haben. Davon machen im Dekanat Nassauer Land von den insgesamt 52 Kirchengemeinden die Kirchengemeinden Bad Ems, Marienfels, Niedertiefenbach und St. Goarshausen Gebrauch. Dort sind noch einmal 5200 Stimmberechtigte zur Wahl aufgerufen; in Kaub-Lorch, Nochern und der Stiftung Scheuern haben sich noch nicht genügend Kandidierende gefunden.

Kleine Gemeinden mit großer Wahlbeteiligung

Einmal mehr war die Wahlbeteiligung in kleineren Gemeinden wesentlich höher als in großen. Die höchste Wahlbeteiligung im Dekanat wurde nach gestrigem Stand mit knapp 67 Prozent in der 477 Stimmberechtigte zählenden Kirchengemeinde Langenscheid und Geilnau gemeldet, auch innerhalb der Landeskirche ein absoluter Spitzenwert. Unter den „Großen“ im Dekanat kann sich die 2366 Stimmberechtigte zählende Sankt-Peter-Gemeinde zu Diez einmal mehr über eine sehr hohe Wahlbeteiligung von immerhin knapp 41 Prozent freuen.

Aktualisierte Informationen und Ergebnisse finden Sie auf der Website des Dekanats unter evangelisch-nassauer-land.de.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top