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Das Team der KiTa "Morgenstern" berichtet über ein Inhouse-Prozessbegleitungsprojekt

"Diese Weiterbildung hat uns näher zusammengebracht"

Ein Inhouse-Prozessbegleitungsprojekt hat das Team der Niersteiner KiTa "Morgenstern" anlässlich der Übernahme der KiTa-Trägerschaft durch die Gemeindeübergreifende Trägerschaft des Evangelischen Dekanats Ingelheim-Oppenheim enger mit ihren PfarrerInnen und ihrem Kirchenvorstand zusammenrücken lassen.

Im November 2021 trafen sich das pädagogische Team der KiTa „Morgenstern“ und Pfarrerin Berck (als Vertretung des Kirchenvorstandes der evangelischen Kirchengemeinde Nierstein) mit den Prozessbegleitern Noah Kretzschel und Katharina Rötzsch. Anlass war der anstehende Wechsel der Trägerschaft der KiTa, die bis zum Dezember 2021 bei der Kirchengemeinde lag.

Im Januar 2022 wechselte die Niersteiner Kita wie sieben weitere Kindertagesstätten im Dekanat Ingelheim-Oppenheim in die Gemeindeübergreifenden Trägerschaft (kurz: GÜT) des Evangelischen Dekanats Ingelheim-Oppenheim über. Das Inhouse-Prozessbegleitungsprojekt, welches im Fachbereich Kindertagesstätten im Zentrum Bildung der EKHN beheimatet ist, erwies sich dabei als wertvoller Beitrag für die anstehende Zeit des Übergangs, denn mit dem Projekt wurden Kita und Kirchengemeinde in ihrer Zusammenarbeit neu gestärkt.

Hier der Bericht von Annette Koplack-Lange und Inka Brehm vom Niersteiner KiTa-Team "Morgenstern"

"Nach einem kurzen Gedankenaustausch der Teilnehmenden zu den möglichen Inhalten unserer Weiterbildung, wurde sehr schnell deutlich, dass es mehrere Schwerpunkte geben würde, mit denen wir uns im Laufe der nächsten Monate auseinander zu setzen haben.

Um die Runde etwas aufzulockern, bekamen wir dann von unseren Referenten die erste Aufgabe gestellt. Sie hatten verschiedene Spielmaterialien zusammengetragen (Bausteine, Naturmaterialien, Schleich- und Playmobilfiguren, Kostüme) und unser Auftrag war es nun: "Stellen Sie bitte die Geschichte vom barmherzigen Samariter dar". Wir teilten uns in Kleingruppen auf, was wir im Laufe unserer gesamten Weiterbildungszeit sehr häufig in ständig wechselnder Zusammensetzung taten. Es war eine sehr angenehme und effektive Arbeitsweise, die unsere Referenten gewählt hatten. Die Ergebnisse wurden in großer Runde vorgestellt.

Nun kamen wir zum ersten Schwerpunkt unserer Weiterbildung: „Wo finden Sie in Ihrer Einrichtung religionspädagogische Aspekte und Elemente, sichtbare und versteckte?“

Wieder in Kleingruppen aufgeteilt machten wir uns – mit Kameras ausgerüstet – auf die Suche in unserer Kita. Und es war erstaunlich, wie viele Dinge wir fanden. Angefangen bei den Gebetswürfeln in der Krümelecke über Holzkreuze, ein Andachtstisch bis hin zu den gemeinschaftlichen Garderobenhaltern, der Trinkstation oder der Schuhecke, die dazu anhalten sich gegenseitig Hilfestellung zu leisten. Am Ende des Tages trugen wir alle unsere Ergebnisse in Form von Fotografien zusammen. Erfreut, aber auch etwas erstaunt darüber, wie viele religionspädagogische Elemente wir bewusst, aber auch unbewusst in unserem gut gelebten Alltag integriert haben.

Am nächsten Konzeptionstag widmeten wir uns zunächst unserem zweiten Schwerpunkt: „Welche religionspädagogischen Aspekte können/sollen wir in unserer Kita etablieren?“

Nachdem diese Aufgabenstellung im Plenum detailliert diskutiert worden war, fanden sich erneut Kleingruppen zusammen, die durch die Räumlichkeiten der Einrichtung streiften, um geeignete Standorte für z.B.

  • ein „Andachtsregal“ mit Nutzung des Kamishibai (Erzähltheater), zur Darstellung der Andachtsinhalte
  • einen Jahreszeitentisch, der auch mit dem Inhalt unserer „Religionspädagogischen Tasche“ (Holzfiguren, Tiere, Stoffe, Bausteine für kleine Hütten) ergänzt werden kann. Mit dem Ziel biblische Geschichten zum Anschauen und Anfassen möglich zu machen.

Am zweiten Teil des Tages traf sich ausschließlich das pädagogische Personal, um sich mit dem dritten Schwerpunkt unserer Veranstaltung auseinanderzusetzen: „Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit Kita-Team und Kirchenvorstand?“

Diesmal wählten die Referenten eine andere Arbeits-bzw. Vorgehensweise. Sie legten große Plakate aus, die vom pädagogischen Personal beschriftet werden sollten. Es konnten Fragen an den KV gerichtet werden, Wünsche geäußert und (vermeintliche) Missstände aufgeführt werden. Diesen Schwerpunkt haben die Referenten zu einem anderen Termin mit dem KV ebenfalls auf die gleiche Weise erörtert. Es stellte sich heraus, dass es einige Missverständnisse und einen gewissen Unmut gab. Das galt es dringend zu bearbeiten.

Der nächste Termin musste coronabedingt verschoben werden. Er fand daher erst Ende März 2022 statt. Dies war der dritte Konzeptionstag, an dem sich ausschließlich das Team der Kita zusammenfand. Das Thema dieses Tages lautete „Tod und Trauer in der religionspädagogischen Arbeit mit Kindern aufgreifen und kindgerecht umsetzen.“

Es wurde viel in Kleingruppen erarbeitet und am Ende des Tages zusammengetragen.

Und jetzt kommen wir zum spannendsten Teil der Weiterbildung!

Anfang Juli fand ein gemeinsamer Konzeptionstag mit den Mitgliedern des Kirchenvorstandes und des pädagogischen Teams der Kita „Morgenstern“ statt.

Was für eine große Runde von Menschen, die sich für eine gute Zusammenarbeit der Kirchengemeinde und der evangelischen Kindertagestätte motiviert und engagiert zusammengesetzt haben!

Nach einer sehr netten, durch die Referenten, aufgelockerten Vorstellungsrunde, begaben sich alle Teilnehmenden in gemischte Kleingruppen auf den Weg durch die Einrichtung. Das Team stellte den Mitgliedern des KV´s die Inhalte der pädagogischen Arbeit (anhand von Raumkonzepten) vor. Die Führungen beanspruchten mehr Zeit, als von den Referenten geplant. Das Ergebnis waren allerdings zufriedene Gesichter auf beiden Seiten und ein reger Informationsaustausch.

Nach gemeinsam eingenommen Mahlzeiten und Gesprächsrunden, in denen sich Missverständnisse plötzlich in Luft auflösten, endete dieser sehr kurzweilige Tag mit der übereinstimmenden Meinung, dass die Zeit, die wir miteinander verbracht haben, der Austausch, der stattgefunden hat, sehr wertvoll für den weiteren Weg der Zusammenarbeit war.

Nach etwas mehr als 10 Monaten fand unsere Weiterbildung ihren Abschluss an einem Freitag im September 2022. Leider nicht, wie geplant, im Bibelgarten, sondern wetterbedingt in den Räumlichkeiten der Kita. Nach einem kurzen Auswertungsgespräch fand noch eine Andacht statt mit anschließendem gemütlichem Beisammensein mit einem kleinen Grillfest mit Salaten.

Alles in allem eine gelungene Weiterbildungsmaßnahme, die uns alle ein Stück näher zusammengebracht hat.

DANKE an die Referenten, die uns zehn Monate begleitet haben und uns mit Kompetenz, großer Empathie und hoher Flexibilität zur Seite standen.

Danke auch an die Mitglieder des KV´s der evangelischen Kirchengemeinde für die Offenheit, die konstruktive Zusammenarbeit und das große Interesse an unserer täglichen päd. Arbeit.

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